Samstag, 15. September 2012

[Rezension] Tessa Gratton - Blood Magic

Autor:Tessa Gratton
Titel:Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut
Reihe:-
Originaltitel:Blood Magic
Übersetzung:Anne Brauner
Verlag:cbj
Erschienen:Juli 2011
Seiten:448

Die Magie liegt dir im Blut.
Doch wie du mit ihr umgehst und ob du sie leitest oder dich von ihr leiten lässt, dass ist dir nicht in die Wiege gelegt.


Die Handlung

Vor Kurzem erst sind die Eltern von Drusilla und ihrem Bruder Reese gestorben. Laut Polizeibericht hat ihr Vater erst seine Frau und dann sich selbst erschossen.
Doch Silla glaubt nicht an diesen Hergang und auch nicht daran, dass ihr Vater so verrückt gewesen ist, wie es nun alle Leute in ihrem kleinen Heimatort darstellen wollen.

Als sie ein Päckchen mit einem Zauberbuch darin per Post bekommt, das von einem ihr Unbekannten geschickt wurde, der sich selbst der Diakon nennt, ist Silla erst einmal verwirrt.
Doch dann merkt sie, dass das Buch handschriftliche Aufzeichnungen ihres Vaters enthält und die Blutmagie, über die er schreibt, funktioniert nicht nur, sondern zieht auch Silla in ihren Bann.
Sie kann die unbändige Macht ihres Blutes jedesmal spüren, wenn sie sich eine Wunde zufügt, um ihr Blut als Katalysator für einen Zauber zu verwenden.

Dank des Zauberbuchs und des Neulings an der Schule, der gerade erst aus der Großstadt in das verschlafene Nest gezogen ist, fängt Silla zum ersten Mal, seit sie ihre Eltern tot aufgefunden hat, selbst wieder an zu leben.
Und auch der Neue, Nicholas, scheint mit der Blutmagie nicht ganz unvertraut zu sein.
Mit seiner Unterstützung machen sich Silla und Reese daran die Geheimnisse um die Blutmagie und auch um den Tod ihrer Eltern zu entschlüsseln.


Mein Eindruck

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht eines der beiden Protagonisten, Silla und Nicholas, erzählt. Zwischendurch findet man immer wieder Tagebucheinträge von Josephine, der Hexe, die schon ganz zu Beginn verlauten lässt, dass sie vor hat ewig zu leben.
Diese Tagebucheinträge erschließen einem nach und nach den Hintergrund der Geschichte. Wirklich durchblicken kann man aber erst, als es auch die Protagonisten schaffen.

Der Name des aktuellen Erzählers steht immer über dem jeweiligen Kapitel bzw. Abschnitt. Die Tagebucheinträge erkennt man am vorangestellten Datum.
So sind Verwechslungen und Verwirrungen ausgeschlossen.
Der jeweilige Erzähler kommuniziert auch ab und an mal direkt mit dem Leser: "Fragt mich das jetzt nicht...", oder Ähnliches.
Diese Besonderheit fügt sich sehr schön in den recht lockeren Erzählstil der beiden Jugendlichen ein.

Insgesamt ist das Buch so sehr leicht und flüssig zu lesen.

An manchen Stellen wird zwar Shakespeare zitiert, aber das Wichtige daran wird soweit erklärt, dass man auch als  Nicht-Kenner seiner Werke nichts, für dieses Buch Relevantes, verpasst.

Eine weitere Besonderheit ist, dass Silla ihre Gefühle gern hinter ausgedachten Masken verbirgt, die sie immer der Situation entsprechend anpasst. Ihre Gefühle werden durch die unterschiedlichen imaginären Masken bildhaft dargestellt und man kann sich die Masken, sowie den jeweils dazugehörenden Gesichtsausdruck, immer sehr genau vorstellen, was einem sehr dabei hilft, sich noch besser in Silla hineinzuversetzen.

Aber auch ihren Bruder Reese und ihren neuen Freund Nicholas lernt man sehr gut kennen, auch wenn man nicht ganz so tief in das Seelenleben der beiden Jungs hineinblicken kann.
Insgesamt sind die Hauptfiguren gut herausgearbeitete Persönlichkeiten, die sich alle sehr gut in das mysteriöse Gesamtbild einfügen.

Neben den Fortschritten in der Magie, und den Informationen, die sie nach und nach über ihre Eltern zusammenbekommen, entwickelt sich vor allem die Beziehung zwischen Silla und Nicholas weiter. Die beiden sind verrückt nacheinander, was die aktuell so verfahrene Situation noch komplizierter und vor allem aufwühlender für beide macht.

Das Lesen macht besonders viel Spaß, weil die Geschichte wirklich bis zum Ende spannend bleibt. Sie fügt sich nach und nach zusammen wie ein Puzzle - genauso wie die verschiedenen Charaktere, die immer wieder für Überraschungen gut sind.


Mein Fazit

Eine spannende Geschichte über blutige Magie, die das Leben von drei Jugendlichen schon in dem Moment grundlegend geprägt hat, als ihre Eltern damit begannen sie zu praktizieren.
Absolut empfehlenswert für jeden, der nichts gegen reichlich Blut - gemischt mit Romantik und ein wenig Grusel - einzuwenden hat.


Bewertung




Zusätzliche Info

Vom Verlag empfohlen ab 13 Jahren.
Auf der offiziellen Webseite wird Blood Magic als stand-alone novel bezeichnet. [Klick]
Eine direkte Fortsetzung ist also anscheinend nicht geplant.
Aber: Mit The Blood Keeper ist bereits der zweite Roman von Tessa Gratton - bisher nur auf englisch - erschienen, der ebenfalls eine romantische Geschichte rund um die Blutmagie beschreibt.

2 Kommentare:

  1. Vor einer gefühlten Ewigkeit habe ich das Buch auch gelesen und geliebt, allerdings habe ich keine Ahnung, ob mein heutiges Ich das auch noch so empfindet - Geschmäcker ändern sich ja mit der Zeit. ^^'

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    1. Das kann ich nachvollziehen. Einige Bücher, die ich vor Jahren gelesen habe, würden mir heute wahrscheinlich auch nicht mehr so gut gefallen wie früher. Man entdeckt eben mit der Zeit Neues für sich und entwickelt sich weiter.

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