Donnerstag, 16. Juli 2015

Rezension: Matthew Quick - Happy Birthday, Leonard Peacock

Autor:Matthew Quick
Titel:Happy Birthday, Leonard Peacock
Reihe:-
Originaltitel:Forgive Me, Leonard Peacock
Übersetzung:Knut Krüger
Verlag:dtv
Erschienen:Juni 2014
Seiten:280 (Taschenbuch) / 300 (E-Book)

Zitat von Seite 44 (E-Book): Mein Eindruck ist, dass wir mir zunehmendem Alter die Fähigkeit verlieren, glücklich zu sein.


Die Handlung

Leonard Peacock hat beschlossen, an seinem 18. Geburtstag erst seinen Mitschüler Asher Beal und dann sich selbst zu erschießen. Er schneidet seine langen Haare ab, die seine ständig abwesende Mutter gestört haben und packt Geschenke für seine Freunde ein. Das letzte Geschenk ist für ihn. Eine alte Pistole, die er von seinem Großvater geerbt hat.

Mit diesem Geburtstagsgeschenk in der Schultasche erlebt Leonard den Tag, den er als den letzten seines Lebens auserkoren hat. Denn er will die Welt am selben Tag verlassen, an dem er sie betreten hat. Er besucht Freunde, geht zur Schule und hält sich strikt an seinen Plan, der vorsieht, dass er und Asher Beal am Abend tot sein werden.


Mein Eindruck

Die Handlung fokussiert sich komplett auf den Protagonisten. Auf den 280 Seiten lernt man viel über Leonard Peacock.

Sein Vater, ein ehemaliger Rockstar, ist abgehauen, weil er auf der Flucht vor Steuerschulden ist. Seine Mutter lebt in New York und arbeitet als Modedesignerin. Zu Hause in Philadelphia schaut sie nur selten und ungern vorbei. So ist Leonard fast immer allein.

Seine besten Freunde sind ein alter Nachbar, mit dem Leonard ständig Humphrey Bogard Filme guckt, sowie ein Mitschüler, dem Leonard beim heimlichen Geige spielen zuhört, zu dem er aber keinen wirklichen Kontakt hat. Außerdem gibt es ein Mädchen, für das er sich interessiert, das aber nur seine Religion im Kopf hat.

Leonard ist also ein ziemlicher Außenseiter, obwohl er ein kluger Junge ist. Der Einzige, der ihn wirklich beeindruckt ist sein Deutschlehrer, Herr Silverman. Da Herr Silverman in seinem Unterricht häufig über den zweiten Weltkrieg spricht, geht Leonard dieses Thema oft durch den Kopf.

Aber im Großen und Ganzen scheint Leonard einfach frustriert von der Bedeutungslosigkeit de Lebens zu sein. Vor allem, da er den Eindruck hat, dass es keinen einzigen Erwachsenen gibt, der glücklich ist. Denn sie wirken allesamt vollkommen abgestumpft und desinteressiert.

Nach und nach wird klar, was Leonard Peacock zu dem Doppel-Mord-Selbstmord treibt. Dabei kann man seine Gedanken gut nachvollziehen und fragt sich manchmal selbst, in was für einer Welt wir eigentlich leben.

Ein bisschen störend fand ich beim Lesen des E-Books, dass es unheimlich viele Anmerkungen im Anhang gibt. So durfte ich also ständig Lesezeichen setzen, oder fleißig herumblättern, wenn ich es mal vergessen hatte, bevor ich wieder mal einem Link in den Anhang gefolgt bin. Im Nachhinein hätte ich doch lieber eine Print-Version des Buchs in der Hand gehabt.


Mein Fazit

Happy Birthday, Leonard Peacock ist ein sehr gut geschriebenes und durchdachtes Buch. Leonards 18. Geburtstag mitzuerleben, an dem er doch eigentlich nur gerettet werden will, kann einen schon sehr nachdenklich stimmen.


Bewertung




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