Donnerstag, 10. April 2014

Rezension: Scott Jenkins - Yehoshua ben Josef

Autor:Scott Jenkins
Titel:Yehoshua ben Josef
Reihe:Die Chronisten
Originaltitel:-
Übersetzung:-
Verlag:Bookshouse
Erschienen:November 2013
Seiten:428
Wenn du in die Vergangenheit reisen könntest, wen würdest du kennenlernen wollen?


Die Handlung

Im Jahre 2115 verstirbt Ron Devlin, der Großvater von Ross Devlin. Ross studiert Geschichte, sein Großvater war Physiker, dem es besonders das Thema "Zeitreise" angetan hatte. Auch als er sich dadurch bei seinen Kollegen lächerlich gemacht hat, hat er die Forschung in diesem Bereich nicht aufgegeben.

Aufgrund dieser unterschiedlichen Spezialgebiete kann Ross nicht besonders viel mit seinem Erbe anfangen. Es ist ein eigenartiger grauer Kasten, in dem ein Beweis für die Durchführung einer Zeitreise enthalten ist. Ein Zeitzeugnis, das Ross' Großvater anscheinend aus der Zukunft von seinem Enkel erhalten hat.

Ross ist perplex. Wie sollte es einem Geschichtsstudenten gelingen, durch die Zeit zu reisen?

Doch er schließt sich mit zwei Physikstudenten und seiner guten Freundin Janet zusammen, die ebenfalls Geschichte studiert und besonders in alten Sprachen bewandert ist. Gemeinsam stellen sie sich der Herausforderung, den Lebenstraum von Ron Devlin wahr werden zu lassen.

Ihr großes Ziel bei Erfolg ihrer Mission: In die Vergangenheit zu Jesus reisen.


Mein Eindruck

Das Buch geht von wissenschaftlicher Seite an das Thema Zeitreisen heran und ist daher passagenweise sehr technisch. Aber von Ausdrücken wie "Zeitkontinuität", "Zeitvarianz", "Kausalität" muss man sich nicht abschrecken lassen, denn wenn das Ganze zu theoretisch wird, ist eigentlich immer jemand anwesend, dem die Theorie erklärt werden muss. Glücklicherweise ist der Protagonist kein Physiker und gehört so zu denjenigen, die Erklärungen benötigen.

Trotzdem hatte ich beim Lesen häufig ein Fragezeichen überm Kopf.

Die Basis der Geschichte spielt im Jahr 2115. Das ganze Zeitreise-Experiment basiert zu großen Teilen auf den Erkenntnissen, die in den 100 Jahren vor dieser Zeit gewonnen wurden. Man muss also schon mit Fantasie an die Sache rangehen.

Ab knapp der Hälfte des Buches lässt dann die Physik-Theorie nach und es geht an die Geschichte. Immerhin will das Team aus zwei Geschichts- und zwei Physikstudenten in die Vergangenheit reisen, um Jesus zu treffen, was allein wegen der vagen Zeitrechnung schon einige Probleme mit sich bringt, aber auch noch einen weiteren Stolperstein für manchen Leser bereithält: Wenn man an Jesus glaubt, muss man schon eine lockere Einstellung zu Fiktion haben, die auf den Geschichten über ihn beruht.

Das Team gibt sich sehr viel Mühe bei der Vorbereitung. Denn nicht nur die Zeitreise an sich erfordert Arbeit und Recherche. Dabei ist es sehr interessant zu verfolgen, wie sich die Studenten mit den eventuellen Folgen ihrer eventuellen Zeitreise auseinandersetzen. Nicht nur das übliche "Wir dürfen den Verlauf der Zeit nicht ändern", sondern auch die möglichen Auswirkung auf die aktuelle Zeit (also 2115) sind ein großes Thema. Denn wie würden die Menschen wohl darauf reagieren, wenn es plötzlich echte Fakten über Jesus gibt, und einige davon vielleicht nicht zu dem passen, was die Menschen aus der Bibel gelernt haben?


Mein Fazit

Insgesamt hat mir das der erste Band über "Die Chronisten" gut gefallen. Der Autor hat das Thema "Jesus" auf sehr interessante, aber auch etwas kontroverse Art, mit dem Thema "Zeitreisen" verbunden.

"Yehoshua ben Josef" ist auf jeden Fall eine gute Basis für weitere interessante Geschichten der Chronisten.

Obwohl "Yehoshua ben Josef" der erste Band der Reihe "Die Chronisten" ist, hat das Buch ein vollwertiges Ende. Man darf sich also durchaus auch nur aufgrund unkonventioneller Interpretationen der Überlieferungen über Jesus für das Buch entscheiden.


Bewertung



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