Donnerstag, 7. November 2013

Rezension: Tad Williams - Die dunklen Gassen des Himmels

Autor:Tad Williams
Titel:Die dunklen Gassen des Himmels
Reihe:Bobby Dollar (Band 1)
Originaltitel:The Dirty Streets of Heaven
Übersetzung:Cornelia Holfelder-von der Tann
Verlag:Klett-Cotta
Erschienen:Juli 2013
Seiten:576
Band 1 der Trilogie um den Anwaltsengel Bobby Dollar.


Die Handlung

Doloriel ist Anwaltsengel. Er verteidigt die Seelen von jüngst Verstorbenen, um ihnen zu ewiger Glückseligkeit im Himmel statt den endlosen Qualen der Hölle zu verhelfen. Was mal weniger, mal mehr Einsatz von ihm erfordert.

Um das Leben der Menschen, deren Seelen er verteidigt, besser zu verstehen, lebt er in einem menschlichen Körper auf der Erde, wo er Bobby Dollar genannt wird.

An sein ursprüngliches Leben, vor seinem Dasein als Engel, hat Bobby keinerlei Erinnerungen. Doch auch so hat er in seinem menschenähnlichen Dasein auf der Erde genügend (Frauen-)Probleme. Aber er schlägt sich so durch, auch wenn er wirklich ganz anders ist, als man es von einem Engel erwarten würde.

Bei seinem neuesten Fall allerdings geschieht etwas noch nie Dagewesenes. Die Seele, die Bobby verteidigen soll, ist plötzlich spurlos verschwunden. Himmel und Hölle sind in Aufruhr.

Noch bevor Bobby den Verlust seines Klienten halbwegs verdauen kann, passiert auch schon das nächste Unglaubliche. Grasswax, der Dämon der bei der Verhandlung der verschwundenen Seele der Ankläger hätte sein sollen, wird grausam hingerichtet. Dabei wird nicht nur seine sterbliche Hülle getötet, die genauso austauschbar ist wie die von Bobby, sondern auch der eigentlich unsterbliche Dämon.

Obwohl Himmel und Hölle direkt Ermittlungen anstrengen, kann Bobby nicht anders, als selbst nachzuforschen. Dabei ist ihm sehr wohl bewusst, dass es wahrscheinlich nicht nur in der Hölle Mächte gibt, denen seinen Schnüffel überhaupt nicht in den Kram passt.


Mein Eindruck

Die dunklen Gassen des Himmels wird vom Protagonisten selbst erzählt. Seine lässige, ironische Art bringt einen beim Lesen dazu sich vorzustellen, wie man bei einem Bier mit Bobby Dollar zusammen sitzt und sich seinen lebhaften, bildhaft ausgeschmückten Bericht anhört, während man für reichlich Nachschub sorgt, damit er nur nicht aufhört zu erzählen. Nicht selten spricht Bobby den Leser persönlich an und interagiert regelrecht mit ihm.

Gleich der erste Satz von Bobbys Geschichte erzeugt Spannung. Man wird mitten ins Geschehen geworfen und es bleibt auch fast durchgängig spannend, zumindest aber faszinierend.

Durch Bobbys Erzählung erschließt sich dem Leser eine fantasievolle, vielschichtige Alternative für die Geschichte um Himmel und Hölle.

Skurrile Charaktere und kuriose Begebenheiten werden dabei mit einer bizarr anmutenden Selbstverständlichkeit von Bobby erzählt und mit lässigen Sprüchen und Verbildlichungen veranschaulicht.

Bobby an sich ist ein echt sympathischer Kerl. Ihm fehlt zwar die Erinnerung an sein irdisches Leben, aber er hat in seinem engelhaften Dasein schon so viel erlebt, dass er immer reichlich Interessantes zu erzählen hat. Allerdings engelhaft... ist er irgendwie nicht. Er trinkt, interessiert sich für Frauen, ist froh, wenn er nicht arbeiten muss, ... Insgesamt ist er ein ganz normaler kumpelhafter Typ, der als Anwalt für den Himmel arbeitet.


Mein Fazit

Die dunklen Gassen des Himmels ist der erste Band der Reihe um den Anwaltsengel Bobby Dollar, der in ein Schlamassel nach dem anderen hineinstolpert, sich aber jedesmal ungewollt actionreich hindurchmogelt. Die verschiedenen Handlungsstränge greifen genial ineinander, so dass sich am Ende zwar ein Teil von Bobbys kurioser Geschichte auflöst, aber immer noch reichlich Stoff für genau so spannende Fortsetzungen bleibt.


Bewertung


2 Kommentare:

  1. Huhu,
    ein toller Blog hier, ich folge dir gleich mal *-*

    LG Jenny

    http://jemasija8.blogspot.de/

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke, freut mich, dass es dir hier gefällt. :)
      Folge dir nun auf FB.

      Löschen