Freitag, 28. Dezember 2012

[Rezension] Jonas Wolf - Heldenwinter

Autor:Jonas Wolf
Titel:Heldenwinter
Reihe:-
Originaltitel:-
Übersetzung:-
Verlag:Piper
Erschienen:Februar 2012
Seiten:512
Der Aufrechte folgt der Einladung des Feindes, sei es nun zum Freundschaftsschluss oder zum Kampf.
(Zitat von Seite 410)


Die Handlung

Namakan ist ein junger Halbling, ein Mitglied des Talvolks. Doch aufgezogen wurde er von Lodaja und Dalarr, zwei Menschen, die nicht nur Namakan, sondern auch andere Waisen des Talvolks bei sich aufgenommen und wie ihre eigenen Kinder aufgezogen haben.
Bisher hat Namakan ein ruhiges Leben gemeinsam mit seiner Familie verbracht. Während seine kleinen Ziehgeschwister bei Lodaja zu Hause geblieben sind, wurde Namakan von Dalarr in der Kunst des Schmiedens unterrichtet.

Doch als Namakan und Dalarr eines Tages vom Skaldatschürfen aus den Bergen zurückkehren, finden sie ihr zu Hause in Schutt und Asche vor. Lodaja und die Kleinen wurden allesamt ermordet und das Haus niedergebrannt.
Allerdings haben die Mörder ein Zeichen hinterlassen, dass Dalarr sofort erkennt. Es ist das Wappen von Arvid hus Drake, der Dalarr und seine Frau schon lange verfolgen ließ, was überhaupt erst der Grund für die beiden war, sich in den Immergrünen Almen versteckt zu halten.

Nachdem sie die sterblichen Überreste ihrer Familie begraben haben, machen sich Dalarr und Namakan auf den Weg um Rache an Arvid zu üben.
Doch die Reise, an deren Ende somit der Tod eines Königs steht, verspricht lang und anstrengend zu werden.


Mein Eindruck

Das Coverbild ist sehr schön umgesetzt. Atmosphärisch und passend zur Geschichte.
Vor dem Prolog befindet sich eine Schwarz-Weiß-Karte, die sich im Verlauf der Geschichte als wirklich praktisch erweist. An einigen Stellen hätte ich ohne die Karte wahrscheinlich nicht mehr ganz durchgeblickt.

Sehr schön finde ich, dass jedes Kapitel mit einem Zitat aus der von Jonas Wolf geschaffenen Welt beginnt.
Mein Lieblingsbeispiel ist das Zitat, dass auf Seite 40 das dritte Kapitel einleitet:
"Es empfiehlt sich nicht, schlafende Drachen zu wecken",
sprach der Weise.
"Es empfiehlt sich, nicht an schlafende Drachen zu glauben",
entgegnet der Weisere.

Aus einem Fragment des Stummen Barden
Am Ende des Buches gibt es noch eine Übersicht über wichtige Charaktere mit einer Kurzbeschreibung sowie ein Glossar, das während aber auch nach der Geschichte noch interessante Infos bereithält.

Aber kommen wir zur Geschichte an sich:

Am auffälligsten ist erstmal, dass ziemlich viele Kraftausdrücke und auch schlüpfrige Bemerkungen fallen. Auch wenn sie teilweise in einer unbekannten Sprache gesagt werden, kann man sich doch immer sehr schnell denken was gemeint ist.
Die Ausdrucksweise ich dementsprechend teilweise etwas gewöhnungsbedürftig, wirkt aber durchaus authentisch. Besonders, da sie meist von Dalarr, dem alten Schmied ausgeht, den man aber trotz seiner ruppigen Art schnell zu schätzen lernt.

Namakan dagegen wirkt anfangs recht blass. Wenn er nicht derjenige wäre, in dessen Gedanken man als Leser immer wieder mit einbezogen wird, hätte ich im ersten Drittel des Buches nicht viel mit ihm anfangen können. Doch auf dem Weg zu seiner Rache entwickelt er sich, wird mit jedem Schritt erwachsener, selbstsicherer.

Nach und nach schließen sich Namakan und Dalarr weitere Wanderer an. Allesamt starke Persönlichkeiten und jeder von ihnen hat seinen eigenen guten Grund dafür, sich an dieser "Königsjagd" zu beteiligen. Durch die Erzählungen aus seiner eigenen Vergangenheit, bringt jeder der Charaktere mehr Licht in die Begebenheiten, die am Ende zu dieser zusammengewürfelten Reisegesellschaft und deren Ziel geführt haben.

Mit jeder Geschichte und jeder absolvierten Station der Wanderer fiebert man auch als Leser dem Ziel mehr entgegen. Denn jedes Mal, wenn man denkt, dass man nun ein wenig besser durch die Hintergründe durchblickt, tun sich neue Wirrungen auf und so bleibt man auch schon mal am Buch hängen, wenn man eigentlich nur noch schnell das Kapitel zu Ende lesen wollte.

Sehr gut gefällt mir, dass in Heldenwinter nicht nur die üblichen Völker in die Geschichte einbezogen werden, sondern durchaus auch neue interessante Ideen mit eingebracht sind. Zwar gibt es Halblinge, Elfen, Zwerge, doch auch diesen wurden vom Autor noch eigene Züge mitgegeben.


Mein Fazit

Eine gut durchdachte Welt, eine geniale Hintergrundgeschichte und starke Charaktere. Eine absolute Leseempfehlung von mir für jeden High Fantasy-Fan.


Bewertung




Zusätzliche Info

Zwar ist Heldenwinter ein abgeschlossener Roman, aber mit Heldenzorn hat Jonas Wolf bereits einen weiteren Roman veröffentlicht, der ebenfalls in der Welt des Skaldat spielt.

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