Dienstag, 16. Oktober 2012

[Rezension] Josh Ericson - Ghost Street

Autor:Josh Ericson
Titel:Ghost Street
Reihe:-
Originaltitel:-
Übersetzung:-
Verlag:Ueberreuter
Erschienen:August 2011
Seiten:303
In Savannah sind Mythen und Legenden um Geister lebendiger als sich manch Einer vorstellen möchte. Die Grausamkeiten ihres Lebens lassen die Seelen der Verstorbenen nicht zur Ruhe kommen.
Doch was passiert, wenn in der Umgebung der gepeinigten Seelen, weitere unmenschliche Verbrechen begangen werden?


Die Handlung

Anfang der Siebziger Jahre beging der Ku-Klux-Klan in Savannah fünf entsetzliche Morde.
Der Hauptverantwortliche war damals wahrscheinlich der inzwischen achtzig Jahre alte Jeremy Hamilton, der erst vor Kurzem, und auch nur für einen der Morde, verurteilt und inhaftiert wurde.
Helen Rydell, eine junge Weiße, die er für ihre Liebesbeziehung mit einem Afroamerikaner bestrafen wollte, wurde von ihm bewusstlos geschlagen, in einen Kartoffelsack gepackt und eine Brücke hinunter geworfen, wo sie elend ertrank.

Nun, etwa 40 Jahre später, wurde ihre Tochter Angela auf die gleiche Weise ermordet.
Die Detectives Jennifer McAvoy und ihr älterer Kollege ermitteln zwar in alle Richtungen spüren aber vor Allem natürlich den eventuellen Überresten des Ku-Klux-Klan hinterher.
Als Staatsanwältin ist Alessa Fonata, eine junge Frau mit indianischer Abstammung an dem Fall dran. Sie ist aufgrund ihrer Seminararbeit über Hamilton bestens über die alten Morde informiert und weiß daher auch, dass weitere Leben in Gefahr sind, denn auch die anderen Opfer der damaligen Taten hatten Familie.

Aus diesem Grund kommt ihr auch die sachkundige Hilfe von David Bolton sehr gelegen, der sich anscheinend noch besser mit den Klanmorden auskennt als sie.
Aber irgendetwas an ihm ist eigenartig.


Mein Eindruck

Etwa das erste Viertel des Romans verläuft wie ein ganz normaler Krimi.
Tathergang, erste Hintergrundinformationen und Einblicke in die Arbeit von Polizei und Staatsanwaltschaft lassen einen vorübergehend vergessen, dass auf dem Cover dick Mystery-Thriller draufsteht.

Dann tauchen die ersten mysteriösen Erscheinungen um Alessa herum auf.
Im Bemühen, ihren klaren Verstand beizubehalten, der besonders für eine Staatsanwältin unabdingbar ist, versucht sie sich selbst mit Erklärungen wie Stress, Übermüdung und Überarbeitung, davon zu überzeugen, dass alles ganz normal ist.
Trotzdem verliert sie nicht den Kopf, als ihr langsam aufgeht, dass eben doch nicht Alles was passiert ist, so einfach zu erklären ist.
Was Alessa allein schon zu einem sehr interessanten Charakter machen würde.

Doch auch das Drumherum, das nicht direkt mit dem Fall der Klanmorde zu tun hat, beleuchtet Alessa und vor allem auch die beiden Detectives, und verleiht den Charakteren damit mehr Tiefe.
Fälle, die sie nebenher noch zu bearbeiten haben, wie eine Frau zu betreuen die von ihrem Ehemann verprügelt wird, einen Drogendealer zu beschatten, geben einen guten Einblick in Psyche der Figuren und lassen ihre Art der Ermittlungsarbeit nachvollziehbar rüberkommen.

Besonders die aufbrausende Jenn McAvoy hat es mir persönlich angetan. Während ihr Partner eher drömelig daherkommt und nur in Ausnahmesituationen wirklich aufdreht, ist sie immer mit Feuereifer bei der Arbeit, setzt sich über Befehle hinweg, wenn sie es für nötig hält und sorgt für eine Extraportion Pepp in der Geschichte.

Der Mystery-Teil des Mystery-Thrillers schlägt eigentlich erst im letzten Drittel der Geschichte so richtig zu Buche. Von dem Moment an konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Schön eingebaut ist auch die kleine Liebesgeschichte zwischen Alessa und David. Mysteriös und nicht übertrieben, weder vom Zeitanteil noch vom Schnulzfaktor her.


Mein Fazit

Insgesamt ein sehr spannendes Buch mit gut dargestellten Charakteren. Der Gruselfaktor ist für ein Jugendbuch ok und die Hintergründe zum Thema Ku-Klux-Klan sind interessant.
Ghost Street wird vom Verlag für Leser ab 14 empfohlen, aber auch als Erwachsener kann man sich sehr gut von der Geschichte mitreißen lassen.


Bewertung

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