Freitag, 13. Juli 2012

[Rezension] Stephan R. Bellem - Die Wächter Edens


Autor:Stephan R. Bellem
Titel:Die Wächter Edens
Verlag:Otherworld
Erschienen:September 2011
Seiten:309
Was wäre, wenn alles wahr wäre?
Wenn es Engel gäbe, Dämonen und all die anderen Wesen, die als Mythen und Märchengestalten abgetan werden?
Was, wenn du in der Lage wärst die Wahrheit zu sehen, wenn du dich nur trauen würdest richtig hinzuschauen?


Die Handlung

Die Geschichte besteht aus zwei Handlungssträngen, die unterschiedlicher kaum sein könnten und trotzdem nach und nach miteinander verwoben werden.

Zum einen handelt sie von Arienne.
Einer jungen Reporterin, die die Hoffnung hegt mit der Mordserie, die nur sie als solche erkennt, endlich eine richtig große Story an der Hand zu haben.
Doch scheint die Sache für sie noch ein bisschen zu groß zu sein, weswegen sie ihren älteren und erfahreneren Kollegen Tom mit ins Boot lässt, der sie in seine manchmal ruppige aber effektive Arbeitsweise einführt. Gemeinsam suchen sie nach Beweisen dafür, dass es sich bei den ungeklärten Todesfällen der letzten Zeit nicht nur um Unfälle oder gar spontane Selbstentzündungen handelt, sondern dass ein Serienmörder sein Unwesen treibt.

Der zweite Teil der Handlung erzählt von den Paladinen.
Einer Gruppe von Kämpfern, die im Auftrag der katholischen Kirche die normalen Menschen vor der Wahrheit und ihren Auswirkungen schützen soll.
Zu ihnen gehören die junge, verschlossene Japanerin Noriko, der fast immer fröhliche Schotte Shane und Toni, der grade erst von der Schweizer Garde zu den Paladinen abkommandiert wurde, ohne auch nur im Ansatz zu wissen, was ihn erwarten würde.
Ihr Anführer ist der Engel Vincent.
Neben dem Kampf  gegen die Kreaturen, von deren Existenz die Menschheit nichts erfahren darf, hat er auch noch seinen eigenen, persönlichen Kampf mit Nathaniel auszufechten. Einem weiteren Engel in Menschengestalt, der aber im Gegensatz zu Vincent ein Gefallener ist.


Mein Eindruck

Die Wächter Edens ist ein sehr kurzweiliges Buch. Es ist spannend und in einem einfachen, flüssigen Stil geschrieben.
Die Charakterzusammenstellung ist wirklich gelungen.
Jeder wirkt insgesamt interessant. Schade nur, dass die Neugierde auf die einzelnen Charaktere kaum befriedigt wird, da man mit Ausnahme von Arienne nur wenig über die Hintergründe der einzelnen Figuren erfährt. Die gegebenen Informationen reichen so gerade eben um die Handlungen der Beteiligten nachvollziehen zu können.
Trotzdem wird eine Art vertraute Atmosphäre geschaffen, dadurch das weniger wichtig erscheinende Situationen sehr detailliert dargestellt werden.

Besonders ab etwa dem vorletzten Kapitel war ich von dem Buch nicht mehr wegzukriegen.
Denn ich konnte mir nicht vorstellen, wie die Geschichte auf den wenigen verbliebenen Seiten zu einem Ende kommen sollte.
Aber das Ende kam - und zwar ziemlich abrupt. Zuerst saß ich nur da und dachte: Was zum Teufel...
Doch nachdem ich das verdaut und ein wenig über die letzten Szenen nachgedacht habe, bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich das Ende trotzdem oder vielleicht sogar gerade deswegen gelungen finde.
Ein wenig zum Nachdenken angeregt zu werden ist schließlich nichts Schlechtes.


Mein Fazit

Die Fraktionen Gut und Böse stehen sich in diesem Roman gegenüber.
Oder eben doch nicht?
Denn die Definition dieser beiden Extreme fällt hier manchmal nicht ganz leicht, was das Lesen umso spannender macht.
Wer Engel mag weil sie vollkommen und rein sind, wird diesem Buch nicht viel abgewinnen können. Wer aber auf kreative Deutungen und spannende Fantasy steht, sollte 'Die Wächter Edens' auf jeden Fall lesen.


Bewertung

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