Samstag, 25. August 2012

[Rezension] Laini Taylor - Der verbotene Kuss


Autor:Laini Taylor
Titel:Der verbotene Kuss
Reihe:-
Originaltitel:Lips Touch
Übersetzung:Andreas Helweg
Verlag:cbt
Erschienen:Januar 2011
Seiten:384

3 Fantasy-Geschichten - 3 lebensverändernde Küsse.


Die Handlung

1. Geschichte: Koboldsfrüchte
Kizzy ist 16 Jahre alt und mit einer höchst eigenartigen Familie geschlagen. Sie fehlt regelmäßig in der Schule und vergrault die Leute mit ihren heimischen Schauergeschichten.
In Kizzys Familie glaubt man an Übernatürliches: Vampire, Hexen, Kobolde, ... Was Kizzy eigentlich sensibel für eben solche Gestalten machen sollte.
Doch ist sie so sehr damit beschäftigt Andere zu beneiden, dass sich ihre Seele aus ihrem Körper lehnt, wie neugierige Nachbarn aus einem Fenster. Und genau darauf stehen die Seelenfänger des Teufels.
Dennoch gibt es eine kleine Schwierigkeit für die Kobolde: Eine Seele darf nicht mit Gewalt genommen werden, da sie sonst verdirbt. Sie muss ihnen geschenkt werden.

2. Geschichte: Die Würze bezaubernder kleiner Früchte
Als Estella vor vielen Jahren ihren Ehemann verlor, ging sie hinab in die Hölle, um dort mit dem Fürsten Yama über das Leben ihres Mannes zu verhandeln. Doch stattdessen bekam sie von ihm eine Aufgabe zugeteilt.
Sie muss nun täglich in die Hölle hinabsteigen und mit Vasudev verhandeln. Denn diesem Dämon sind Kinder so zuwider, dass ihre Seelen seine bevorzugte Beute sind. Weshalb Estelle, der aufgrund des frühen Ablebens ihres Mannes kein eigenes Kind vergönnt gewesen war, auch wenn sie es sich sehnlichst gewünscht hatte, nun dafür zuständig ist, seine Opferzahl bei den Kindern so gering wie möglich zu halten. Sie feilscht mit ihm um die Seelen der Kinder, indem sie Vasudev die Seelen schlechter Menschen als Ersatz anbietet oder ihm kleine Scherze in Form von Flüchen gestattet.
Dieses Mal erhandelt sie die Seelen und damit die Leben von zweiundzwanzig Kindern, was einen besonders bösen Fluch als Preis verlangt.

3. Geschichte: Dämonenbrut
Esmé und ihre Mutter Mab leben ein sehr zurückgezogenes Leben.
Obwohl sie mitten in einer Großstadt leben, kennen sie niemanden, haben keine Freunde, keine Familie. Ihren Lebensunterhalt bestreiten sie vom Verkauf von Diamanten, die sie anonym per Post bekommen und Esmé wird von ihrer Mutter zu Hause unterrichtet.
Sechs Tage vor Esmés vierzehntem Geburtstag passiert etwas Eigenartiges. Über Nacht wechselt ihr linkes Auge die Farbe. Vorher war es braun, nun schimmert es in einem gespenstischen Weißblau.
Mab gerät angesichts dieser Veränderung vollkommen in Panik. Denn in dem hellen Auge ihrer Tochter erkennt sie die Verfolger, die ihnen beiden nun wieder auf den Spuren sind.


Mein Eindruck

Der verbotene Kuss beinhaltet drei sehr voneinander verschiedene Geschichten, die in unterschiedlichen Ländern, zu unterschiedlichen Zeiten spielen, aber alle einen gemeinsamen Nenner haben. Einen verbotenen oder vielleicht eher verhängnisvollen Kuss, der das Leben von drei jungen Frauen vollkommen aus der Bahn wirft.

Genauso verschieden wie die Geschichten sind auch die Charaktere.
Während Kizzy aus Koboldsfrüchte eine junge Außenseiterin ist, die gegen alles rebelliert, handelt es sich bei dem Fluchopfer aus Die Würze bezaubernder kleiner Flüche um die Tochter eines englischen, aber in Indien ansässigen Politikers, die schon ihr ganzes Leben lang darauf bedacht ist, die Auswirkungen ihres Fluchs von Anderen fernzuhalten, egal was es sie selbst kostet. Esmé aus Dämonenbrut dagegen ist ein bisher vom wahren Leben abgeschottetes Großstadtmädchen, das kaum etwas anderes kennt als ihre Mutter und das bisschen, was sie ihr bisher über das Leben beigebracht hat.
Die einzige Gemeinsamkeit der drei jungen Frauen ist, dass sie unter Übernatürlichem zu leiden haben.

Die Geschichten haben alle ihre düsteren, aber auch ihre schönen Seiten. Sie sind großteils packend und bildhaft erzählt, sodass man sich schnell in die jeweils neue Umgebung der Geschichte einfinden kann.

Sehr schade finde ich, dass die erste und kürzeste Geschichte, Koboldsfrüchte, in dem Moment endet, als es grade richtig spannend zu werden scheint.
Ganz im Gegenteil dazu wirkt die letzte und längste Geschichte, Dämonenbrut, teilweise sehr langatmig. Obwohl mir die Grundidee dieser Geschichte sehr gut gefällt, habe ich mehrere Lesepausen eingelegt, weil  mich das Buch einfach nicht lange genug halten konnte.


Mein Fazit

Drei eingängig erzählte Fantasygeschichten, in denen es um Liebe, Romantik und natürlich Küsse, aber auch um die dunklen Seiten des Lebens und der Fantasy geht.

Leider hat mich nur die zweite Geschichte wirklich überzeugen können.
Denn die erste wirkte wie mittendrin abgeschnitten und die letzte zu langatmig.
Trotzdem. Für das Lesen zwischendurch durchaus zu empfehlen.


Bewertung




Zusätzliche Info

Vom Verlag empfohlen ab 14 Jahren.

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