Mittwoch, 18. Mai 2016

Rezension: Mary Amato - Playlist für Zwei

Autor:Mary Amato
Titel:Playlist für zwei
Reihe:-
Originaltitel:Guitar Notes
Übersetzung:Bettina Münch
Verlag:dtv
Erschienen:April 2014
Seiten:304
Eine Geschichte über zwei junge Menschen, die außer der Musik so gar nichts gemeinsam zu haben scheinen.


Die Handlung

Tripp ist verrückt nach seiner Gitarre. Er vernachlässigt die Schule und hat kaum soziale Kontakte, weil er nur in seinem Zimmer hockt und Gitarre spielt. Deshalb nimmt ihm seine Mutter sein geliebtes Musikinstrument weg. Sein einziger Ausweg ist, sich in der Schule für einen Probenraum anzumelden und sich dort eine alte, verschlissene Gitarre zu leihen.

Doch die Probenräume sind begehrt. Also muss Tripp sich einen Raum mit Lyla teilen. Sie ist das genaue Gegenteil zu Tripp. Einserschülerin, Cellistin. Beliebt. Ihr Vater und ihre ebenfalls perfekte sowie vereinnahmende Freundin Annie haben große Pläne für sie.

Da Lyla den Probenraum an geraden Tagen nutzt und Tripp an ungeraden, verständigen sich die beiden über kleine Zettel, die sie einander hinterlassen.

Schnell blickt Tripp, der Freak, mit dem Lyla laut ihrer besten Freundin besser nichts zu tun haben sollte, hinter Lylas perfekte Fassade und ganz langsam entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden.


Mein Eindruck

Die einzelnen Kapitel des Romans sind mit Datum, Ort und Uhrzeit betitelt, sodass man beim Lesen einen genauen Überblick über den Handlungsverlauf hat.

Abwechselnd fokussiert sich die Erzählung mal auf Tripp, mal auf Lyla. Zwischendurch sind immer wieder die Inhalte der Zettel zu lesen, über die die beiden kommunizieren.

Tripp wirkt am Anfang wie ein Eigenbrödler, der sich für nichts interessiert, außer seiner Gitarre. Seine Mutter bestraft er für ihre Erziehungsversuche mit Streichen auf demselben Level, was ihn mir gleich sehr sympathisch gemacht hat.

Bei Lyla merkt man von Anfang an, dass ihr perfektes Leben nur eine Fassade ist. Sie hat ständig das Gefühl, ihr Herz würde so laut schlagen, wie das Herz in Poes "Das verräterische Herz". Der Stress, den besonders ihr Vater und ihre Lehrer ihr aufbürden, indem sie ständig Cello üben und auftreten muss, ist zu viel für sie. Sie hat nicht mehr den geringsten Spaß an der Musik. Doch selbst ihre beste Freundin Annie merkt nicht, wie überfordert Lyla ist.

Der erste, der die Risse in Lylas Fassade wahrnimmt, ist Tripp. Obwohl er noch nie persönlich mit Lyla geredet hat, hält er ihr in seinen Notizen die Wahrheit über sich selbst vor Augen. Doch auch Lyla hat einen Einfluss auf Tripp. Und während sie sich einander ganz langsam annähern, entwickeln sie sich und ihre Musik weiter.

Die Notizen der beiden und besonders auch Tripps Vergeltungsschläge gegen seine Mutter sind oft sehr amüsant. Die Sprache ist sehr bildhaft und leicht verständlich. Allerdings sind die Songtexte, die die beiden schreiben, auf Englisch, ohne Übersetzung dabei. Die Songs kann man sich übrigens auf auf der Webseite der Autorin anhören - auch in einer Karaoke-Version.


Mein Fazit

"Playlist für Zwei" ist ein sehr schöner Roman über eine besondere Freundschaft, der viel zu schnell ausgelesen ist.


Bewertung



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