Samstag, 9. Februar 2013

Rezension: Max Bronski - Der Tod bin ich

Autor:Max Bronski
Titel:Der Tod bin ich
Reihe:-
Originaltitel:-
Übersetzung:-
Verlag:Kunstmann
Erschienen:Januar 2013
Seiten:400
Ein spannender Thriller über Wissenschaft und politische Machtspiele.


Die Handlung

Tino ist der Verwalter des wenig frequentierten Schlosses Ottenrain. Bisher waren seine größten Probleme die Geldnöte des Schlossbesitzers und die gruseligen ausländischen Exponate der Ausstellung, mit der man sich im Schloss etwas dazuverdient.

Doch die bisherige Beschaulichkeit in seinem Leben findet ein jähes Ende.
Erst wird sein guter Freund Richard Eulmann, der vor Tino des Posten des Schlossverwalters inne hatte und ihn in den Job eingewiesen hat, ermordet aufgefunden, dann Tinos Tante. Beide wurden auf auffallend ähnliche Weise erschossen.

Als dann auch noch Tinos Mutter fluchtartig ihr geliebtes zu Hause verlässt, ist seine Verwirrung komplett.

Der Ursprung des jüngsten Chaos scheint tief in der Vergangenheit begraben zu sein. Und als Tino sich daran macht, die Geheimnisse um ihn herum zu lüften, führen ihn die Spuren in die Zeit des Kalten Krieges, dessen Wirrungen tatsächlich noch heute einen maßgeblichen Einfluss auf sein Leben nehmen können.


Mein Eindruck

Das Buch ist in vier Abschnitte unterteilt.

Der Erste spielt im Jahr 2006 und führt den Leser in die aktuelle Handlung ein. Nach dem fesselnden Anfang kommt die Erzählung eher langsam wieder in Fahrt. Man lernt Tino sowie die sehr wenigen, ihm nahe stehenden Personen kennen und bekommt schon erste Hinweise auf die Hintergründe, der chaotischen Zustände, die über Tinos Leben hereinbrechen. Denn Eulmanns Tod schreckt sehr viel mehr Leute auf, als nur die paar Menschen, die mit seinem aktuellen Leben zu tun hatten.

Teil zwei spielt 1957/58, Teil drei 1965. In diesen beiden Abschnitten geht es um Spionage, Verrat, Mord, ... den Kalten Krieg. In diesem spannenden Rückblick erfährt man mehr über die Herkunft Eulmanns und gewinnt einen besseren Überblick über die Charaktere, die im ersten Teil noch für einige Verwirrung sorgen.

Der letzte Teil spielt dann wieder im Jahr 2006.

Die Kapitel, oder vielleicht eher Passagen, in die diese vier Abschnitte wiederum aufgeteilt sind, sind recht kurz. Sie umfassen teilweise kaum zwei Seiten. Das verhilft bei den häufigen Szenerie- und Perspektivwechseln zu einem besseren Überblick. Die szenischen Änderungen an sich sorgen für Spannung und Dynamik.

Die gehobene Ausdrucksweise verleiht der Geschichte Authentizität, macht sie aber teils nicht ganz leicht lesbar. Besonders die Ausflüge in die Physik können einen schon mal zum Grübeln bringen. In diesem Bereich zumindest ein ordentliches Grundwissen zu haben, ist wirklich hilfreich, da man sonst bei einigen Ausführungen einfach nicht durchblickt.

Trotzdem wirkt das Buch nicht zu sachlich. Denn hervorstechend sind die sehr bildhaften und stimmungsvollen Ausführungen, die den Leser direkt in die Szenerie hineinbefördern.

Die Darstellungen der Charaktere wirken realistisch. Vor allem die Passagen, in denen, in der jüngeren Zeit, Tino und, während des Rückblicks, Eulmann die Geschichte aus ihrer Perspektive erzählen, bringen einem eben diese beiden Charaktere näher und geben dem Ganzen einen sehr persönlichen Anstrich.

Hat man sich erstmal in dieses Buch eingelesen, kann man es kaum noch zur Seite legen. Die Geschichte ist fesselnd und die Suche nach dem Mörder bleibt spannend bis zum Schluss.


Mein Fazit

Der Tod bin ich ist ein faszinierender Thriller mit sehr komplexen Hintergründen. Was Der Tod bin ich zu einem Buch macht, das man nicht einfach mal so nebenbei lesen kann. Die wissenschaftlichen Einschläge sind interessant, können einem Laien aber das Lesen schwer machen. Doch wer damit klar kommt, den erwartet eine packende Geschichte, die einen so schnell nicht wieder loslässt.


Bewertung



Zusätzliche Info

Der Tod bin ich wurde mir via Vorablesen.de zum Rezensieren zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür.

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