Donnerstag, 20. Dezember 2012

[Rezension] Kendare Blake - Anna im blutroten Kleid

Autor:Kendare Blake
Titel:Anna im blutroten Kleid
Reihe:Anna (Band 1)
Originaltitel:Anna Dressed in Blood
Übersetzung:Jürgen Langowski
Verlag:Heyne
Erschienen:November 2012
Seiten:384
Wer fürchtet sich schon vor Geistern?


Die Handlung

Theseus Cassio Lowood, genannt Cas, ist siebzehn Jahre alt und hat bereits das Erbe seines Vaters angetreten.
Er "tötet" Geister mithilfe des Amathame, dem Dolch, den er von seinem Vater übernommen hat, nachdem dieser von einem Geist getötet worden ist, als Cas gerade erst sieben Jahre alt war. Denn Dank der Blutsbande ist Cas einer der wenigen, die den Amathame so führen können, dass damit Geister weitergeschickt werden... wohin sie auch gehen mögen.

Bereits mit 14 Jahren hat Cas seinen ersten Kampf gegen einen Geist erfolgreich absolviert.
Seitdem ist er mit seiner Mutter, einer Wicca-Hexe, immerzu unterwegs um neuen Hinweisen auf Geister nachzugehen, die sich an Menschen vergreifen.

Der neueste glaubhafte Hinweis führt die beiden nach Thunder Bay, einer Stadt in Kanada. Doch der Geist, dem er dort auf der Spur ist, macht sogar den inzwischen eigentlich routinierten Geisterjäger kribbelig.

Anna mit dem blutroten Kleid.
Ihr Kleid war angeblich weiß, bis ihr, im Jahr 1958, brutal die Kehle aufgeschlitzt wurde. Denn dabei färbte es sich rot.
Anna soll siebenundzwanzig Jugendliche und unzählige weitere Menschen in ihrem Haus getötet haben. Und das auf sehr brutale Weise. Doch lässt sie ihre Leichen anscheinend verschwinden, denn es wurde nie eine gefunden, weshalb die Polizei sich mit der Ausrede "Ausreißer" behilft.

Doch besonders unter den Jugendlichen von Thunder Bay rumort die Gerüchteküche und es scheint mehr daran zu sein, als die Bevölkerung der Stadt wahrhaben will.
So nimmt sich Cas der Sache an. Doch Anna ist anders, als jeder andere Geist, mit dem er es bisher zu tun gehabt hat.


Mein Eindruck

Das Äußere dieses Taschenbuchs macht schon gut was her. Das Coverbild ist sehr atmosphärisch und wirkt genauso mystisch und gruselig, wie es auch die Geschichte ist. Es wurde von der amerikanischen Originalfassung übernommen, und damit hat Heyne eine sehr gute Entscheidung getroffen.
Sobald man es in der Hand hält fällt einem die markante Prägung auf. Der Name der Autorin, sowie der Buchtitel heben sich deutlich vom Umschlag ab, genauso wie die Frage "Wer fürchtet sich schon vor Geistern?" auf der Rückseite. Ganz praktisch, damit einem das Buch nicht aus der Hand rutscht, wenn man an den gruseligen Stellen schwitzige Hände kriegt. ;)

Aber kommen wir zum Inhalt.
Die Geschichte wird aus der Sicht des Protagonisten, Cas, erzählt. Er schildert was gerade um ihn herum vorgeht und auch seine Gedanken bleiben dem Leser nicht verborgen. Ab und an spricht er den Leser sogar direkt an.
Das alles sorgt dafür, dass man von Anfang an wirklich als ein Teil der Geschichte dabei ist.

Cas wirkt die meiste Zeit ziemlich locker. Seine oft bildhaften Beschreibungen und auch seine frechen Sprüche lassen ihn sympathisch wirken und bringen einen manchmal sogar zum Lachen. Vorausgesetzt natürlich, dass er nicht gerade berichtet, wie ein Mann seine eigene Familie hingemetzelt hat, oder wie er einen Geist mit seinem Amathame aufschlitzt.

An einigen Stellen ist das Buch wirklich gruselig.
Doch Cas und vor allem seine Unterstützer, die er eigentlich gar nicht bei seiner Jagd auf Anna dabeihaben will, bringen durchaus auch amüsante Szenen mit ein, die ein gewisses Gleichgewicht erzeugen. So hat man immer Zeit sich wieder zu erholen.

Insgesamt gefallen mir die Charaktere wirklich gut. Sie sind glaubhaft dargestellt und man fiebert ständig mit ihnen mit.
Vor allem Anna schafft es, nicht nur Cas zu faszinieren, sondern auch den Leser.
Sehr interessant ist auch Thomas Sabin, ein Mitschüler von Cas, der Gedanken lesen kann, was Cas so gar nicht behagt. Doch Dank seiner speziellen Kräfte kann Cas ihn bei der Jagd auf Anna wirklich gut gebrauchen.

Der Schreibstil ist mitreißend und vereinnahmend, sodass man das Buch nur schwer aus der Hand legen kann.

Empfohlen ist "Anna im blutroten Kleid" für Jugendliche ab 14 Jahren. Aber ich würde Eltern von sensibleren Kindern raten, das Buch vor ihren Sprösslingen zu verstecken.


Mein Fazit

Ein spannender Mystery-Roman mit richtig schön gruseligen Stellen, ein bisschen Romantik und einer tollen Hintergrundgeschichte. Ein echter Pageturner.


Bewertung




Zusätzliche Info

Im amerikanischen ist bereits eine Fortsetzung von Anna im blutroten Kleid erschienen. Girl of Nightmares. Auf der Webseite der Autorin gibt es mehr Infos dazu.

In der Leserunde meinte die Autorin übrigens, dass sie nicht glaubt, dass es einen dritten Band geben wird, aber auch sie kann sich mal irren.

Vielen Dank an lovelybooks, wo ich das Buch für eine Leserunde gewonnen habe. Vielen Dank an den HEYNE Verlag für das bereitstellen des Exemplars. And many thanks to Kendare Blake for supporting the... reading-round(?). ^^

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