Montag, 16. Juli 2012

[Rezension] Heather Killough-Walden - Engelssturm Uriel


Autor:Heather Killough-Walden
Titel:Engelssturm - Uriel
Reihe:Engelssturm (Band 1)
Originaltitel:Avenger's Angel
Übersetzung:Vanessa Lamatsch
Verlag:Heyne
Erschienen:Juni 2012
Seiten:480
Vor etwa 2000 Jahren wollte der Alte Mann seinen vier liebsten Erzengeln ein Geschenk machen, um sie für ihre Loyalität zu belohnen. So schuf er für jeden von ihnen einen Sternenengel. Weibliche Engel, die die perfekten Seelengefährtinnen für die vier Erzengel waren. Doch regte sich der Neid bei den anderen Bewohnern des Himmels und der Alte Mann schickte die Seelen der vier Sternenengel zu ihrem eigenen Schutz auf die Erde. Die Erzengel jedoch wollten nicht mehr einsam sein und so erhielten sie vom Alten Mann die Erlaubnis ebenfalls zur Erde hinabzusteigen und dort nach ihren Gefährtinnen zu suchen.


Die Handlung

Seit etwa 2000 Jahren befindet sich Uriel, der Racheengel, nun in der Welt der Menschen. Die Suche nach seinem Sternenengel scheint aussichtslos und es fällt ihm schwer sich in die Gesellschaft der Menschen auf eine Weise einzugliedern, die seinem Wesen als Erzengel entspricht.
Also hat er sich dazu entschlossen einfach mal in eine andere Rolle zu schlüpfen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes.
Unter dem Namen Christopher Daniels wird er, Dank seiner engelhaften Ausstrahlung, innerhalb kürzester Zeit zu einem berühmten Schauspieler, dem die Frauen scharenweise zu Füßen liegen.
Und nun scheint sein Schicksal sich endlich zu erfüllen. Denn bei einer Autogrammstunde, in einem von Fans überrannten Buchladen, lernt er die dort angestellte Eleanore Granger kennen und sofort erkennt er in ihr seinen Sternenengel.
Doch aufgrund ihrer außergewöhnlichen Fähigkeiten hatte Ellie es in ihrem Leben bisher schon nicht leicht und ist dementsprechend daran gewöhnt vor allem wegzulaufen.


Mein Eindruck

Engelssturm - Uriel ist in einem sehr bildhaften Stil geschrieben. An ein oder zwei Stellen wirkt die wörtliche Bebilderung zwar ein wenig daneben, aber im großen und Ganzen macht es Spaß und ist hilfreich sich diese Parallelen vorzustellen.
Es gibt viele plötzliche Szenenwechsel, die die Geschichte temporeich und vielfältig gestalten. Vor allem weil man so nie weiß, ob nicht schon auf der nächsten Seite wieder eine unerwartete Wendung den Verlauf der Geschichte komplett über den Haufen wirft.

Aber auch die Romantik kommt natürlich nicht zu kurz. Uriel macht seinem Ruf als Hollywood-Charmebolzen auch Eleanore gegenüber alle Ehre. Ab und an befindet sich das Ganze zwar sogar für meine Verhältnisse (und das will was heißen) hart an der Schnulzgrenze, aber dafür gibt es mindestens genauso viele gute Sprüche, die einen auch mal zum Lachen bringen.

Die Charaktere dieser Buchreihe machen mir wirklich Spaß.

Eleanore hat es mir allein deswegen voll angetan, man sich sehr gut in sie hineinversetzen kann.
Sie steht auf Vampir-Erotik-Romane, Mangas, E.A. Poe, Daniel Jackson aus Stargate und wenn sie sauer wird gehen auch starke Männer schon mal in Deckung.
Sie ist kein kleines Duckmäuslein, auch wenn es am Anfang des Buches so scheint.

Der Charakter, der mich aber am meisten fasziniert ist Samael, der gefallene Erzengel. Er hat vor 2000 Jahren den Anstoß zu der Situation gegeben, wegen der die Seelen der Sternenengel auf die Erde geschickt wurden. Er ist den vier Lieblingen des Alten Mannes auf die Erde gefolgt, ohne sich dessen Erlaubnis einzuholen und ist nun ebenfalls auf der Suche nach den Sternenengeln. Denn der Umstand, dass für ihn keine eigene Seelengefährtin geschaffen wurde, hält ihn nicht davon ob, es bei denen der anderen Erzengel zu versuchen. Genau wie bei Eleanore steckt hinter Samael sehr viel mehr, als man zu Anfang vermutet.

Die vier Erzengel wirken auf mich ein wenig wie Geheimagenten. Sie nehmen immer wieder neue Identitäten an, spionieren ihren Feind Samael aus und können sich von Portalen in ihrem multidimensionalen Herrenhaus innerhalb von wenigen Augenblicken an jeden Ort der Erde bringen lassen. Außerdem sind sie natürlich alle groß, muskulös und überirdisch gut aussehend.

Ein echter Pluspunkt ist, dass sie aber keineswegs so wirken, wie Engel eben oft dargestellt werden. Sie halten sich selbst weder für perfekt, noch sind sie eigentlich vollkommen gefühllose Werkzeuge.
Die Religion spielt im Engelssturm nur eine untergeordnete Rolle. Gott wird immer nur als der Alte Mann bezeichnet, die Engel halten keine regelmäßigen Gebetsstunden ab und auch sonst wird das Thema so weit wie möglich außen vor gelassen.

Mit den Adarianern hat die Autorin einen Feind mit eingebracht, dessen Hintergrund mich wirklich überrascht hat.
Insgesamt wird der Kampf um die Sternenengel also an drei Fronten ausgetragen. Dementsprechend gibt es noch ordentlich Stoff für die Fortsetzungen.


Mein Fazit

Wenn ich innerhalb eines Sonntags 300 Seiten in einem Rutsch lese, dann will das was heißen.
Actionreiche, romantische Fantasy gepaart mit einer guten Portion Witz, Charme und einigen Überraschungen, lassen einen diesen Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Fans von Romantic Fantasy Geschichten kann ich Engelssturm - Uriel nur ans Herz legen.


Bewertung


Zusätzliche Infos:

Leider erscheint der zweite Teil, Engelssturm - Gabriel, erst im Dezember.
Der Epilog von Engelssturm - Uriel gewährt aber schon einen kleinen Einblick in die Geschichte, die uns um Gabriel herum erwartet und ich bin gespannt wie ein Flitzebogen.
Ich werde also definitiv zu den ersten Käufern des zweiten Bandes gehören.

Achtung: Dieser Roman enthält explizite Erotikszenen.

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